Kreatives

 

* Canta cor! Intuitives Singen
* Denk-Art * Lichtbilder
* Geschichten * Gedichte

Canta cor! Intuitives Singen
Übersetzt heißt 'Canta cor!' - 'Singe Herz!'. Mit unserer Stimme verraten wir viel über die eigene Stimmung. Beim Sprechen wird die Stimmung betont durch die Wortwahl, den Inhalt, Mimik und Gebärden. Doch beim intuitiven Singen bleiben nur noch tönende Vokale. Da wird die Stimme zum Instrument, das in Resonanz geht mit einem halligen Raum und den Stimmen der Mitsingenden. 
Aus singendem Atem, Lauschen und Hall entsteht eine Klangwolke, ein tönender Teppich zum Abheben. Die Sequenzen wechseln von Gesang zu Gesang, sind jedes mal neu, unwiederbringlich, unwiederholbar. Es entstehen erstaunliche Klangerlebnisse, sie reichen von archaischem Urklang, über tönendes Neuland, bis zu herzöffnendem Wohlklang. Wer sich entspannt auf diesen Zauber einlassen kann, erlebt gesungene Meditation im Einklang mit sich und den anderen Stimmen.

Denk-Art
Gedanken solange zu verdichten, bis nur noch ihre Essenz übrig bleibt, ist das konzentrierte Ergebnis von Wortwahl und dem Gespür für den Kern einer Aussage. Wenn der kurze Text stimmig ist, erreicht er auch eine hohe Akzeptanz und energetische Wirkung, wie sich auch kinesiologisch testen lässt.
Einige davon setze ich mit schwungvoller Handschrift in Szene, oder klebe sie als typographische Etikette irgendwohin im öffentlichen Raum, fotografiere das Ganze und veröffentliche es hier im Blog.

Lichtbilder
Fotografie: Strukturelle Impressionen / spektrale Farbräusche

Geschichten
Interview mit dem Zeitgeist
Es war dieser letzte unglaublich heiße, trockene Sommer. Alle hingen rum
und suchten Erfrischung am großen Fluss. Wenigsten ein kleines bisschen.
Und da saß er, eigentlich lümmelte er mehr. Genervt vom Leben, so gar
kein bisschen aktiv. Naja bei der Hitze - hingen ja alle nur so rum.
Irgendwas an ihm war aber anders als an den anderen. Von Zeit zu Zeit
wechselte er fast unmerklich seine Farbe. Manchmal größere und kleinere
Flecken. Voller Neugier setzte ich mich zu ihm; unter dem Kneipenschirm
war noch Platz und bestellte mir einen 'Fjutscher-Punsch mit Eis'. Dabei
bemerkte ich sein verstecktes, verächtliches Lächeln und fragte:
Stimmt was nicht?
Nein, nein ist schon recht - meinte er.
Was hat das mit Recht zu tun?
Garnichts - aber mit 'Fjutscher', mit Zukunft - die nervt mich.
Oh pardon, wollte nicht nerven. Die nächste Runde geht auf mich.
Was darf's sein?
Oh ja gerne - für mich ein 'Früher-Kölsch'.
Unsere Getränkewünsche sind ja ganz schön konträr,
ich Fjutscher', sie 'Früher' - gefällt mir.
Mir nicht so, bin eher konservativ. Darf ich mich vorstellen 'Zeitgeist'.
Wie - der richtige?
Ja - mit allem drum du dran.
Wieso nervt sie dann die Zukunft?
Sie beunruhigt mich ganz einfach. Mein Enkelchen ist gerade im Trend-Alter. Da weiß man nie was daraus wird.
Sie haben doch auch mal so angefangen - oder nicht?
Ja - hab' ich auch. Hab mindesten fünf verschiedene Ansätze gemacht. Bis ich dahinter kam, dass ich machen kann was ich will. Es sind die Menschen, die einen Trend setzen. Erst dadurch, dass sie aus den vielen Angeboten eins besonders mögen, setzen sie ihn ja erst.
Und wie wird aus einem Trend ein erwachsener Zeitgeist.
Gibt's da auch sowas wie 'Flegel-Jahre'?
Klar - früher in den 50er-60ern nannte man das 'die Halbstarken' oder
'Backfische'. Die sind jetzt die Urgroßväter und -mütter.
Der Sammelbegriff war 'Teenager'.
Schau an, der Zeitgeist erinnert sich an seine Jugend. - Prost!
Ja - zum Wohl! - Das trifft es nicht genau. Denn ich kann viele Jugend-erinnerungen haben. Zum Beispiel den 'Hurra-Patriotismus' mit dem die Alten die Jungen in mörderische Kriege lockten oder schickten oder moralisch dazu zwangen. Dabei haben sie das Leben ihrer Jungen von ihrer Idee fressen lassen.
Warum gerade dieses unangenehme Beispiel?
Weil daran gut sichtbar wird, wie verhängnisvoll der Zeitgeist wirken kann. Bei allen Kriegen benutzen mich die Gegner auf beiden Seiten. Jede reklamierte mich für sich. Jeder für seine Sache. Das ist jedes mal ein irrer Spagat für mich. Die Gegner füttern sich gegenseitig mit ihren Feindbildern, woraus dann die Kraft zur gegenseitigen Vernichtung entsteht.
Und hinterher triumphieren die Sieger über die Verlierer
und die sind dann die Schuldigen.
Auch das ist Zeitgeist abhängig. Also man schiebt mir schon eine ganze Menge historischen Schrott in die Schuhe.
Ach sie Ärmster. Ist es nur historischer Müll oder auch noch anderer?
Bleiben wir noch kurz bei der Geschichte. Die wird ja auch immer gerade zeitgeistgerecht neu verpackt. Fast jede zweite Generation schreibt die alten Geschichten neu. Es ist zum Verzweifeln - Wirklichkeit und Wahrheit haben ausgedient. Nach dem nächsten Widerkäuen sind sie Makulatur. - Zum Wohl!
Ja - Prost! Auf den Frieden.
Nu nu - so einfach geht der nicht.
Was fehlt? Warum geht Frieden nicht?
Er ginge schon, wenn ihn alle wollten. Denn ich - der Zeitgeist - bin ein Produkt der Mehrheit. Darüber sollten sich alle klar sein. Ob sie für etwas sind oder gegen etwas. Wollen sie die Mehrheit für etwas erreichen, dann orientieren sie sich möglichst nicht am Gegner, der will sie ja auch nur für sich.
Auf ihre Empfehlung bin ich gespannt.
Das können sie auch ruhig sein. Denn der Knaller liegt bei jedem Einzelnen.
Da entsteht der Zeitgeist. Da bin ich zuhause. Und …
… und wo entsteht die Mehrheit, dieses merkwürdige
demokratische Moment?
Die größte Mehrheit sind heute die Konsumenten. Und Konsum wandelt sich in Politik. Jeder Kauf ist ein demokratisches Votum und entsteht aus einer bestimmten Geisteshaltung.
Wauh - das trifft's. Das hat gesessen. - Prost!
Ja- zum Wohle! Hat mich sehr gefreut. Bleiben sie wach, es lohnt sich.
Ich versuch's. Tschüss - bis zum nächsten mal. 


Gedichte

Das Leben will nur leben, sich selbst erfüllen,
unendlich verströmen, werden, wachsen, gedeihen.
Auch, dass dies mal aufhört gehört dazu.
Zum Leben gehört das Lebensende genauso wie die Geburt.
In all dem ist kein Arg, kein niedriger Wille.
Nur sich selbst erfüllen ist des Strebens Ziel.
Dem gegenüber grausame Kriege, lebensfeindlich,
morden, vergiften, vernichten, verkürzen den Lebensfaden.
Ein anderer ist machtbesessen, ein Neider giert nach mehr;
deren Motiv ist Mangel, sie sind sich selbst nicht genug.
Dankbarkeit sei das Motiv, es nährt die Quelle von innen.
Lachen schenkt Leben und Freude verlängert es.
  



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